Kyrillisches Alphabet
Als kyrillisches Alphabet (russisches Alphabet) wird eine Buchstabenschrift bezeichnet. Sie wird für etliche Sprachen verwendet.
Besondere Bedeutung hat sie in slawischen Sprachen in Asien und Europa. Benannt ist sie nach Kyrill von Salonik (826 bis 869 n.Chr.). Allerdings hat er nicht die kyrillische Schrift kreiert. Er hat die glagolitische Schrift entwickelt. Diese Buchstabenschrift war der kyrillischen vorausgegangen. Neben der griechischen und lateinischen ist die kyrillische seit Bulgariens Beitritt zur EU 2007 eine der drei genutzten Schriften, die offiziell in der Europäischen Union verwendet werden.
Die kyrillische Schrift ist überwiegend aus der griechischen entstanden. Verwendet wurden griechische Unzialformen. Daraus entwickelten sich Klein- und Großbuchstaben. Für Phoneme, die mit griechischen Buchstaben nicht wiedergegeben werden konnten, wurden glagolitische Buchstaben genutzt. Dieser Schriftduktus ist der griechischen bzw. kyrillischen Form angepasst.
In den unterschiedlichen Sprachen, in denen das Kyrillische verwendet wird, hat sich die Schrift unterschiedlich entwickelt. Etliche Buchstaben der ursprünglichen kyrillischen Schrift, zu denen z. B. ѡ, ѣ, ѧ, ѫ oder ѳ gehören, werden in der heutigen Zeit nicht mehr gebraucht.
Die kyrillische Schrift wurde um 1700 im russischen Reich erleichtert und vom äußeren Eindruck her der lateinischen Schrift angenähert.Das Ergebnis dieser Reform ist als
russisches Alphabet bekannt. Das russische Alphabet hat 33 Buchstaben. Dieses russische Alphabet wurde unter russischem Einfluss ebenfalls in Regionen verbreitet, die sich außerhalb des Reiches befanden. Dies galt allerdings nur für Regionen, die zuvor bereits die kyrillische Schrift nutzten.
Heute bedienen sich die verschiedensten Sprachen des kyrillischen Alphabetes. Dazu gehören unter anderem Russisch, Weißrussisch, Ukrainisch und weitere Sprachen aus Osteuropa, dem nördlichen Kaukasus, Sibirien und Zentralasien.
Wenige Zeichen unterscheiden die Alphabete voneinander. In einigen Sprachen werden Sonderzeichen verwendet. Diese sind den Umlauten in der lateinischen Schrift ähnlich. Im Gegensatz zur lateinischen Schrift werden keine Cedillen, Akzente oder Punkte genutzt. Stattdessen werden neue Buchstabenformen entworfen.
Kleinbuchstaben sind oftmals in verschiedenen Varianten vorhanden. Wie dies z.B. im lateinischen Alphabet bei a/ɑ der Fall ist.
Die kyrillischen Zahlen beruhen auf einem Zahlensystem. Dieses basiert auf kyrillischen Buchstaben. Hier wurde dem griechischem Muster gefolgt. Ein Titlo über dem Buchstaben dient zur Markierung. Daneben wurden seit dem 16. Jahrhundert ebenso römische und indische Zahlen verwendet. Seit der Einführung des russischem Alphabetes haben die kyrillischen Zahlen keinen Nutzen mehr.
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